Produkt-Test: Deka-ImmobilienEuropa – Vorsicht vor hohen Kosten und Risiken
Der Deka-ImmobilienEuropa Fonds ist einer der größten offenen Immobilienfonds mit einem Fonds-Volumen von über 18 Mrd. Euro. Mit dem Versprechen einer attraktiven Rendite lockt er viele Anleger. Doch ist der Fonds wirklich so empfehlenswert? In diesem Blogartikel werfe ich einen kritischen Blick auf die Nachteile und Risiken des Deka-ImmobilienEuropa Fonds und erkläre, warum Anleger besser Abstand halten sollten.
Hohe Kosten:
Laut Basisinformationsblatt betragen die jährlichen Kosten des Fonds für Verwaltungsgebühren und sonstige Verwaltungs- oder Betriebskosten 2,7% und die Transaktionskosten 0,2%. Anleger zahlen somit jährlich 2,9% ihres investierten Geldes an Gebühren. (Die Gebühren werden dem Fonds entnommen.)
Vertriebsgebühren:
Der Ausgabepreis wird um die Vertriebsgebühren erhöht. Diese betragen zurzeit maximal 5%.
Intransparentes Management:
Der Fonds wird aktiv gemanagt, d.h. der Fondsmanager trifft Entscheidungen über die Auswahl der Immobilien. Anleger haben jedoch keinen Einblick in die Auswahlkriterien und die Strategie des Fondsmanagers. Dies kann zu einem erhöhten Risiko führen, da Fehlentscheidungen des Fondsmanagers zu erheblichen Verlusten führen können.
Illiquide Anlage:
Anders als Aktien oder Anleihen können Anteile des Deka-ImmobilienEuropa Fonds nicht jederzeit an der Börse verkauft werden. Die Mindesthaltefrist beträgt 24 Monate, und selbst danach ist ein Verkauf nur unter Einhaltung einer Rückgabefrist von 12 Monaten möglich. (Wenn Anleger den Fonds verkaufen und eine Verkaufsorder abgeben, erhalten sie den Verkaufserlös erst zu dem Kurs, der 12 Monate später festgestellt wird.) Diese Fristen schränken die Flexibilität der Anleger stark ein und so kann es zu Liquiditätsproblemen kommen.
Risiko von Wertverlusten:
Der Wert des Deka-ImmobilienEuropa Fonds ist abhängig von der Wertentwicklung der Immobilienmärkte. In Zeiten fallender Immobilienpreise kann der Wert des Fonds deutlich sinken. Der Fonds investiert zu mehr als 2/3 in Büroimmobilien. Ob angesichts des Trends zu immer mehr „Homeoffice“ und immer geringerer Arbeitnehmerzahlen durch den Fachkräftemangel die Anlageklasse „Büroimmobilie“ in Zukunft floriert, erscheint mehr als fraglich. Anleger können daher ihr investiertes Kapital verlieren.
Geringe Rendite:
Obwohl die letzten Jahre „Immobilienboom-Jahre“ waren, hat der Deka-ImmobilienEuropa Fonds in den vergangenen Jahren nur eine unterdurchschnittliche Rendite (durchschnittlich 2,9% pro Jahr in den letzten 5 Jahren) erzielt. Anleger sollten daher kritisch hinterfragen, ob die Rendite die Risiken des Fonds rechtfertigt.
Der Deka-ImmobilienEuropa hat in den letzten 15 Jahren den Anlegern über die Laufzeit ein Plus vor rund 50% gebracht. Aktien (hier der MSCI World) hatte seinen Anlegern im gleichen Zeitraum über 580% Plus erwirtschaftet.
Fazit:
Der Deka-ImmobilienEuropa Fonds ist ein renditeschwaches Produkt mit hohen Kosten und erheblichen Risiken. Die illiquide Anlage, die lange Mindesthaltefrist und die unvorteilhafte Rückgabefrist schränken die Flexibilität der Anleger stark ein. Anleger sollten daher besser auf alternative Anlagemöglichkeiten setzen, die eine höhere Rendite bei gleichzeitig geringerem Risiko bieten.
Empfehlung:
Anleger, die in Immobilien investieren möchten, sollten sich nach anderen Produkten umsehen und mich als Experten zu Rate ziehen
- Wertentwicklung des Deka ImmobilienEuropa (gelb) im Vergleich um Aktienindex MSCI World (blau) in den letzten 15 Jahren
Dieser Blogartikel dient nur zur Information und stellt keine Anlageberatung dar. Anleger sollten sich vor einer Investition in den Deka ImmobilienEuropa Fonds selbst informieren und ggf. einen Experten konsultieren.